Instant Payments

Seit 2017 geistert der neue Begriff Instant Payments durch die Zahlungswelt. Was Instant Payments genau sind und wie sie funktionieren, erklären wir hier kurz.

Was sind Instant Payments?

Der Begriff Instant Payments steht für Echtzeitzahlungen. Diese bieten im Gegensatz zu herkömmlichen Überweisungen eine Übertragung des Zahlbetrags innerhalb von maximal 10 Sekunden beim Empfänger. Dieser kann daher binnen weniger Sekunden über den Zahlungsbetrag tatsächlich verfügen.

Und dies nicht nur an Bankgeschäftstagen, sondern rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, 365 Tage im Jahr. Instant Payments werden seit November 2017 schrittweise von Kreditinstituten eingeführt.

Instant Payments sind in gewisser Weise ein Konkurrenzprodukt zu Auslösediensten, bei denen sich ein Auslösedienstleister an der Schnittstelle zwischen Bank und Kunde ansiedelt und den Geldtransfer anstößt. Auch wenn der Empfänger, meist Händler, bei derartigen Produkten ebenfalls sofort weiß, dass er den Zahlbetrag erhalten wird, handelt es sich dabei faktisch um keine echte Überweisung, sondern um eine Zahlungsgarantie. Eine sofortige Verfügung ist, anders als bei SEPA Instant Payments, in der Regel nicht möglich.

Wie funktionieren Instant Payments?

Die europäischen Finanzmarktteilnehmer haben sich im Rahmen des Euro Retail Payments Board (ERPB) für einen gemeinsamen technischen Standard für Instant Payments ausgesprochen. Man hat daher auf Basis der bestehenden SEPA-Überweisungen ein eigenes Überweisungsverfahren für SEPA Instant Payments (SEPA Instant Credit Transfer - SCT Inst) entwickelt.

Das diesbezügliche Regelwerk wurde im November 2016 veröffentlicht, trat im November 2017 in Kraft und kann seither von europäischen Banken eingesetzt werden.

Am 21. Juni 2017 hat der Rat der Europäischen Zentralbank die Umsetzung eines pan-europäischen Service zur Abwicklung von Instant Payments in Zentralbankgeld beschlossen. Das Eurosystem sieht dies als wichtigen Schritt, um einer Fragmentierung im Massenzahlungsverkehr entgegenzuwirken.

Derzeit gilt aus Sicherheitsgründen eine Betragsgrenze von EUR 15.000,- pro Überweisung.

Wo kann man in Echtzeit mit Instant Payments zahlen?

Echtzeitzahlungen werden sukzessive in allen Ländern möglich sein, die dem Euro-Zahlungsverkehrsraum SEPA angehören. Das sind die (derzeit noch) 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie Island, Liechtenstein, Monaco, Norwegen, San Marino und die Schweiz. Wie bislang schon SEPA-Überweisungen und SEPA-Lastschriften, sollen auch SEPA-Instant Payments einheitlich und im gesamten SEPA-Raum funktionieren, egal in welchem EU-Land sich Zahler und Empfänger befinden.

Beispiele für Instant Payments

Praktisch sind Echtzeitzahlungen etwa beim privaten Autokauf. Der Käufer braucht zum Bezahlen kein Bargeld mehr mitbringen, sondern nur noch sein Mobiltelefon. Der Verkäufer sieht innerhalb weniger Sekunden, dass das Geld angekommen ist. Auto, Fahrzeugpapiere und Schlüssel können sofort übergeben werden.

Auch eine Restaurantrechnung oder der Kauf eines Geburtstagsgeschenk kann so leicht unter Freunden aufgeteilt werden.

Ihr Ansprechpartner: Dr. Bernd Fletzberger

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